In der zweiten Hälfte des XVIII. Jahrhunderts unterlagen die Orden
einer scharfen Kritik. Sie gründete sich auf philosophisch-politischen
und innerhirchlichen Tendenzen (Gallikanismus und Febronianismus)
und auf der tatsächlichen Lage der Klöster. In der K ritik äusserte
sich die Tendenz zu einer Einschränkung des Klosterlebens, einer
Umgestaltung der Klöster in nützlichere Anstalten und ihrer Unterordnung den Bischöfen. Weltliche Mächte der einzelnen europäichen
Länder waren bereit, diesen Plan zu verwirklichen.
Die vorliegende Schrift schildert das Auftreten der Herrscher, der
Bischöfe und Kanonisten gegen die Exemption der Klöster.
Die Exemption der Klöster — ihre Unabhängigkeit von den Bischöfen — war als Verstärkung der Papstmacht, und ein Misbrauch, der
aufgehoben werden sollte, angesehen. Die Gegner der Exemption
wollten durch ihre Aufhebung die Macht des Papstes und der Ordensvorgesetzten begrenzen, und gleichzeitig die Berechtigungen der
Diözesenbischöfe stärken.
In einigen Ländern, wie z. B. in Frankreich und Österreich, w urde die Ordensexemption von der weltlichen Regierung aufgehoben,
ohne Rücksichtnahme auf den Standpunkt des päpstlichen Stuhles.
Währendessen kam es in Polen — trotzt wiederholter Versuche •—
nich zu einer Liquidierung der Ordensexemption. Die Hauptursache
war eine nicht genug starke Regierung, die unfähig war, Projekte zu
realisieren. Dieses Bestreben jedoch, zusammen mit einer K ritik des
Klosterlebens, hat zweifellos dazu beigetragen, die Stellung und Rolle
der Klöster in Polen zu schwächen.
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