Abstrakt

Die Instruktion des Päpstlichen Rates bezüglich der Seelsorge für Migranten und Reisende Erga migrantes caritas Christi vom 3. Mai 2004 öffnet ein neues Kapitel in der Geschichte der allgemeinkirchlichen Dispositionen und Regulierungen in Bezug auf das Engagement der Kirche für Migrierende. Die ab 1969 verpflichtenden Richtlinien motu proprio vom Papst Paul den VI Pastoralis migratorum cura und Normen der Instruktion der Bischöflichen Kongregation De pastorali migratorum cura fruchteten durch die aus diesen Richtlinien und Normen sich ergebende Erfahrungen in Erga migrantes… in eine neue evangelisierende und missionarische Dynamik. Der theologisch-pastorale Teil im Vorhaben des Päpstlichen Rates wurde in der Instruktionsstruktur integrell mit dem rechtlich-pastoralen Teil verbunden und beide resultieren aus dem konziliären Dekret Chrystus Dominus. Die in der Erga migrantes dargestellten rechtlich-pastoralen Dispositionen haben das Ziel, Imigranten in der Gemeinde am Wohnort eine adäquate seelsorgerische Betreuung zu ermöglichen. Sie sollen ebenso dazu verhelfen, Spannungen zwischen örtlichen territoriellen Gemeinden und Seelsorgezentren für Migranten sowie zwischen dem Pfarrer der örtlichen teritoriellen Gemeinde und dem Kaplan/Missionär der Migranten zu vermeiden oder zu minimalisieren. Zugleich sollen die Dispositionen von einer monoethnischen Seelsorge der örtlichen Gemeinde zu einer Gemeinde von Morgen als einer multikulturellen oder mehrsprachlichen Gemeinde führen.