Abstract

D ie H aupstadt von G rosspolen — Posen — gehörte von A nfang an zu
d en H auptzentren geistigen Lebens in Polen. Jedoch gab es hierjahrhundertelang keine höheren Lehranstalten, nich t einm al eine theologische. Im gew issen Sinne besass die K athedralschule in Posen im
M ittellalter den Charakter einer theologischen A kadem ie. Im Jahre
1519 wurde vom Posener Bischof Lubrański eine Lehranstalt im hum anistischen G eiste gegründet, die nach ihm „Lubrański-A kadem ie”benannt w urde. Da aber die Krakauer U niversität Einspruch gegen diese Gründung erhob, erh ielt die L ubrański-A kadem ie nicht die R echte einer akadem ischen Lehranstalt.

E in ähnliche« Schicksal traf im Jahre 1573 das Jesuitenkolleg in
Posen. Nach dem V erlust der U nabhängigkeit des polnischen S taates
•wurde von den P reussischen B ehörden die G ründung ein es th eologisch -
-philosophischen Instituts dm G rossherzogthum P osen in E rw ägung gezogen. W eitgehende B em ühungen unternahm en in diesem Zusammenhang die G nesener und Posener Erzbischöfe W olicki, D unin und P rzy -
luski. Ihre B estrebungen b lieb en jedoch ohne Erfolg, da die P reu ssische R egierung den zunehm enden E in flu ss des K atholizism us und des
P ölen tu m s befürchtete.
N ach dem I W eltkrieg b eabsichtigte m an die G ründung ein er theologischen F akultät an der n euentstandenen Posener U niversität. D er
Hl. Stuhl gab dazu seine form elle E inw illigung. N achkriegszeitliche
Schw ierigk eiten verhinderten jedoch die Eröffnung dieser F akultät.
P rim as K ardinal Hlond nahm einige Zeit später w ied er einen V ersuch
auf, das Posener Priestersem inar in ein e P äpstliche T heologische A kadem ie um zugestalten D er II W eltkrieg m achte abeir sein e P läne zunichte.
A u f Grund jahrelanger B em ühungen des P osener Erzbischofes B araniak w urde von der Congregatio pro Institu tion e C atholica lau t D ekret vom 2 Juni 1974 d efin itiv ein e P äpstliche T heologische F ak u ltät
am erzbischöflichen P riestersem inar in P osen gegründet. D iese P äp stlich e T heologische F akultät erhielt gleich zeitig das Recht akadem ische
GTade w ie: Bakkalaureate', L izen tiate und D oktorate zu vereihen.